[Xfce-i18n-de] Trash, Desktop, Workspace

Mario Blättermann mario.blaettermann at gmail.com
Di Feb 26 20:15:47 CET 2013


Hallo,

zwar bin ich (noch) kein KDE-Übersetzer, habe aber fünf Jahre für Gnome 
gearbeitet und bin vor einigen Monaten auf KDE umgestiegen. Ich war einer von 
denen, die mit dem Ziel einer einheitlichen Begriffswelt die besagten 
Änderungen in Gnome und Xfce auf den Weg gebracht haben.

Am Dienstag, 26. Februar 2013, 12:38:47 schrieb Johannes Zarl:
> Hallo,
> 
> Ich geb' mal einfach meinen mäßig qualifizierten Senf dazu:
> 
> On Tuesday 26 February 2013 07:05:57 Burkhard Lück wrote:
> > Trash -> Papierkorb finde ich wesentlich besser als unsere Übersetzung
> > Mülleimer
> 
> Die Übersetzung als "Mülleimer" hab ich auch schon immer als unglücklich
> empfunden. Papierkorb passt auf jeden Fall besser.
>
Finde ich auch. Wenn es hier zu einer Änderung kommt, hätten wir 
plattformübergreifend für Gnome, KDE, Xfce und die Mozilla-Suite konsistente 
Begriffe. Für dich als Österreicher ist es ohnehin irritierend, einen 
»Mülleimer« zu haben, denn diesen Begriff gibt es bei euch nicht wirklich. Und 
»Mistkübel« (wenn überhaupt) würde im Hochdeutschen wiederum für 
Verwirrung sorgen. Ich bin auf jeden Fall dafür, bei solchen Sachen auch auf 
die Österreicher Rücksicht zu nehmen, denn zumindest bei Gnome gibt es kein 
de_AT.
>
> > Bei Desktop kann ich mich mit dem "Schreibtisch" überhaupt nicht
> > anfreunden, da geht mit die Analogie zu weit und passt auch nicht
> > wirklich.
> > Da tendiere ich zu Arbeitsfläche/Arbeitsplatz
> > Der Ordner /home/[benutzer]/Desktop wurde in KDE wohl immer schon als
> > Desktop übersetzt, ob eine Änderung da nicht nur zur Verwirrung führt,
> > weil sich bei den Benutzern der Ordner "Desktop" nicht schon eingeprägt
> > hat?
> 
> Persönlich hab ich nichts gegen eine "Übersetzung" mit "Desktop", verstehe
> allerdings dass hier einige lieber eine "echte" Übersetzung dem mittlerweile
> eingebürgerten Desktop vorziehen.
> 
> "Arbeitsfläche" wäre dann aus meiner Sicht gut, weil einerseits das Wort
> "Fläche" die Analogie zur Schreibtischoberfläche weiterträgt und
> andererseits der "Arbeitsplatz" weit umfassender (vgl. Arbeitsstätte)
> verwendet wird.
> > Um den Workspace vom Desktop abzugrenzen, sollten wir dann
> > Arbeitsbereich/Arbeitsumgebung als Übersetzung benutzen.
> 
> Wenn ich mir die Beschreibung von Workspaces [1] durchlese, kommt mir
> "Arbeitsumgebung" passender vor. Im Analogieschluss würde man vermuten, 
dass
> zwei Arbeitsbereiche (virtuell) räumlich getrennt sind und gleichzeitig
> existieren. Die Arbeitsumgebung kann man im Gegensatz dazu
> austauschen/anpassen, wobei zu jeder Zeit nur eine Umgebung aktiv ist.
> 
>   Johannes Zarl
> 
> 
> [1] http://www.kde.org/workspaces/

Derzeit soll es für Gnome und Xfce folgendermaßen geändert werden:

Desktop (Environment) → Arbeitsumgebung
Desktop (Workspace) → Arbeitsfläche
Desktop (Hintergrund bzw. Ordner) → Schreibtisch

Letzteres wirkt sich auch auf xdg-user-dirs aus, welches bei 
translationproject.org betreut wird, wo ich der zuständige Übersetzer bin.

Negative Meinungen zu »Schreibtisch« gab es schon bei den Ubuntu-
Übersetzern, nun auch bei KDE, und auch bei Gnome gab es einige Gegner. Ich 
könnte mir folgenden Kompromiss vorstellen: Für den Namen des Ordners (und 
nur dafür!) bleibt »Desktop« als solcher in der Übersetzung erhalten. Das 
dürfte durchsetzbar sein, auch wenn es ein ungeliebter Anglizismus ist, aber 
»Download« ist schließlich auch einer. Ich denke jedenfalls, dass man damit 
leben kann. Schwieriger wird es bei Xfce, dort gibt es den »Schreibtisch« 
schon länger.

Mittelfristig sollten wir anstreben, eine einheitliche Begriffswelt in jenen 
Projekten einzuführen, deren Teams eigene Regeln und Standardwörterbücher 
pflegen. Also Gnome, KDE und Xfce. Hinzu kommen noch einige, die sich auf die 
Gnome-Regeln berufen, also beispielsweise Launchpad German Translators, 
Fedora, Ubuntu und sicher noch einige andere. Es kann auf Dauer nicht gehen, 
dass die Übersetzungen freier Software mehrere »Dialekte« haben können. 
Daran sollten wir arbeiten.

Gruß Mario


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