[Xfce-i18n-de] Meine Übersetzungen

Jannis Pohlmann jannis at xfce.org
Fri Dec 5 15:26:00 CET 2008


Am Fri, 5 Dec 2008 13:18:30 +0100
schrieb Christian Dywan <christian at twotoasts.de>:

> Am Fri, 5 Dec 2008 03:51:06 +0100
> schrieb Jannis Pohlmann <jannis at xfce.org>:
> 
> > Am Fri, 5 Dec 2008 01:35:34 +0100
> > schrieb Christian Dywan <christian at twotoasts.de>:
> > 
> > > Am Thu, 4 Dec 2008 20:00:43 +0100
> > > schrieb Enrico Tröger <enrico.troeger at uvena.de>:
> > > 
> > > > On Thu, 4 Dec 2008 03:43:47 +0100, Christian Dywan
> > > > <christian at twotoasts.de> wrote:
> > > > 
> > > > Hey,
> > > > 
> > > > >Erlaube mir einige Klärungsfragen:
> > > > 
> > > > Naja, gerade so, aber nur weil Du's bist :).
> > > > 
> > > > >> #: ../terminal/terminal-preferences-dialog.c:262
> > > > >> +msgstr "Wenn Sie diesen Schalter aktivieren, wird Terminal
> > > > >> versuchen, Ihre Shell beim Öffnen neuer Terminals als
> > > > >> Login-Shell zu starten. Konsultieren Sie die Dokumentation
> > > > >> Ihrer Shell, um Details über die Unterschiede zwischen dem
> > > > >> Starten als interaktive Shell und dem Starten als Login-Shell
> > > > >> zu erfahren."
> > > > >
> > > > >Bitte um Klärung, warum sind "Shell" und "Login-Shell" nicht
> > > > >übersetzt?
> > > > 
> > > > Wie hättest Du es denn gerne übersetzt?
> > > > Außenhaut oder Gerippe?
> > > > Ich fürchte, das wird wieder eine Netznavigator-Diskussion :).
> > > > Shell ist gut. IMO besser als "Befehlszeile", das ist zu weit
> > > > weg. Eine Befehlszeile ist eben mehr ein Prompt, aber eine
> > > > Shell ist eben das Programm, das darin läuft.
> > > > Eine schnelle Suche im Netz hat ergeben, dass auch andere Leute
> > > > so denken. Speziell 'Login-Shell' sehe ich als eine Art
> > > > Eigenname, den man nicht übersetzen sollte.
> > > 
> > > Die Bildersprache aus dem Englischen zu übersetzen ist
> > > offensichtlich unangebracht. Wenn wir uns darüber einig sind, dass
> > > "Shell" hier "bash" oder "zsh" sein könnte, wo ich eben unsicher
> > > war, dann handelt es sich um den Interpreter, oder länger
> > > Kommandozeileninterpreter. Wo mir übrigens die Wikipedia
> > > zuzustimmen scheint und ich gerade feststelle, dass es da auch als
> > > deutsche Entsprechung von "Shell" bezeichnet wird. Es handelt sich
> > > hier also nicht um einen Eigennahmen. Und sei beruhigt, ich sehe
> > > keinen Grund, hier Neologismus zu betreiben.
> > 
> > Ohne jetzt auf den Rest einzugehen: Ganz knapp gesagt haben wir es
> > hier mit einem mal wieder sehr technischen Begriff zu tun, für den
> > es keine 1:1-Entsprechung im Deutschen gibt. Interpreter entspricht
> > von der technischen Funktion her zwar dem Begriff "Shell",
> > insofern, dass ein Interpreter bzw. eine Shell Befehle
> > entgegennimmt, intrepretiert und ausführt, aber der Begriff "Shell"
> > geht hier noch darüber hinaus. So wäre bspw. "Login-Interpreter"
> > eine vollkommen verwirrende Übersetzung. Interpreter ist auch viel
> > zu allgemein gefasst.
> > 
> > Ich will nicht diktatorisch wirken oder sowas, aber von mir gibt es
> > ein ganz ausschließliches Ja zu Shell/Login-Shell (weil dies jedem
> > erfahrenen Benutzer, Serveradmin oder was auch immer sofort etwas
> > sagt) und ein klares Nein zu allen anderen Varianten. 
> > 
> > Es geht hier auch ganz wesentlich darum, mit den Übersetzungen die
> > Benutzung des Systems zu vereinfachen bzw. (weil Übersetzungen oft
> > auch schwierig sind) sie zumindest nicht zu behindern - übersetzen
> > wir ungeschickt und wirken dabei Erfahrungswerten der Benutzer
> > entgegen, tun wir genau das Gegenteil. Das meinte ich ja auch zu
> > Fabian während eines der Meetings: Wir sollten nicht als
> > Sprachbildner/-former fungieren und, wo es Sinn ergibt, etablierte
> > englische Begriffe ruhig übernehmen.
> > 
> > Starke Meinungen zu später Stunde ... ich hoffe ihr verzeiht es
> > mir. 
> 
> Hey Jannis,
> 
> ich bin Dir dankbar für deine ausführliche Antwort. Solange es
> konstruktiv zugeht finde ich es absolut sinnvoll, wenn Du Deine
> Standpunkt argumentativ und energisch vertrittst. Und ja, ich habe
> nicht vor, Sprache zu erfinden, ich möchte nur die Oberfläche so
> verständlich machen, dass man kein Lexikon/ Wörterbuch braucht. :)
> 
> Zum Thema, ich hab grad in der Mittagspause nochmal nachgewühlt was
> nun "Login-Shell" bedeutet, und komme zu dem Schluss, dass ich
> weitestgehend zustimmen muss, dass es ähnlich wie "Socket" ein
> Begriff ist, der außerhalb des entsprechenden Programmes keinen Sinn
> ergibt. Von daher, wie wäres wenn wir in folgende Richtung gehen:
> 
> Das "Befehl" über dem Kontrollkästchen wird zu "Kommandointepreter".

"Befehl" ist da wirklich nicht gut, zugegeben. Ich tendiere dazu,
konsequent "Shell" zu verwenden und hier keine Experimente in Richtung
"Kommandointerpreter" zu versuchen.

> Das Kästchen sagt "Kommandointepreter als »Login-Shell« ausführen"
> 
> Die Kurzhilfe sagt
> 
> "Wenn Sie diesen Schalter aktivieren, wird Terminal versuchen, Ihren
> Kommandointerpreter beim Öffnen neuer Terminals als »Login-Shell« zu
> starten. Konsultieren Sie die Dokumentation Ihrers
> Kommandointerpreters, um Details über die Unterschiede zwischen dem
> Starten im interaktiven Modus und dem Starten als »Login-Shell« zu
> erfahren."
> 
> Kurz, "Shell" kann durch deutsche Begrifflichkeit ersetzt werden, aber
> "Login-Shell" verbleibt als Fachjargon. Und "Befehl" halte ich für
> irreführend, sofern wirklich nicht ein belieber Befehl gemeint ist,
> sondern *der* Interpreter.

Das ist in zweierlei Hinsicht ein Problem.

  1. Neben der Login-Shell gibt es noch die Begriffe "interaktive Shell"
     und "nicht interaktive Shell". Je nachdem, wie die Shell gestartet
     wird, werden andere Dateien aus /etc und ~/ geladen. Hier
     "interaktiver Kommandointerpreter" oder "interaktiver Modus" zu
     verwenden ist in gewisser Weise irreführend, da sich die beiden
     oben genannten Begriffe auf ähnliche Weise festgesetzt haben wie
     "Login-Shell".

  2. Der Begriff "Kommandointerpreter" ist in meinen Augen sehr
     allgemein. Er beschreibt die Menge aller Programme, die Befehle
     verarbeiten und ausführen können. Kommandointerpreter müssen
     außerdem nicht interaktiv sein. Wenn wir von "Shells" reden, meinen
     wir eine echte Teilmenge dieser Interpreter. Im Falle des Terminals
     meinen wir sogar nur die interaktiven Shells. Das ist eine Klasse
     von Programmen, die mit "Kommandointerpreter" zu allgemein und
     damit zu ungenau, zu mehrdeutig beschrieben ist. Jeder (naja ;))
     weiß hingegen, was eine Shell ist.

Wie problematisch der Begriff "Kommandointerpreter" ist und wie ungern
er verwendet wird, siehst du schon daran, dass bei Wikipedia z.B. auf

  http://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Shell

zwar anfangs gesagt wird, dass

  Shell = Kommandozeileninterpreter = Kommandointerpreter

sei, in dem dazugehörigen Artikel aber fast nur noch "Shell" verwendet
wird. Für mich jedenfalls fühlt sich der Begriff viel natürlicher an.
So! :p

  - Jannis
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